Utkatasana – Haltung 2024

Die Kraftvolle – Auch „Die Mächtige“ und eigentlich, korrekt „Ardha Utkatasana“

puh … was für ein Jahr … da hat es gedauert, bis mir klar geworden ist welches Asana für 2024 stehen darf. Auch deshalb, weil ich der festen Überzeugung war, Utkatasana schon längst beschrieben zu haben. Okay, und jetzt noch mal ne Weile, um meine Gedanken auch online zu bringen.

Ganz persönlich – „Hexenschuss
Dieses Asana hat mich dieses Jahr gerettet. Es heisst nicht umsonst „Die Mächtige, die kraftvolle Haltung“. Wie einige von euch wissen, hatte ich dieses Jahr ziemliche Probleme mit meinem Rücken, was mir anfangs schwer fiel, vor euch „einzugestehen“ weil ich dachte, dass ich als Yogalehrerin doch dafür stehe, einen kraftvollen, gesunden Körper zu bekommen und zu erhalten. Hier lehrte mich mein Körper etwas besseres. Auf dem Weg der Selbsterkenntnis musste ich 3 Hexenschüsse durchleiden, zwei kurz nacheinander nachdem ich den ersten (Dank Yoga) so gut überstanden hatte dass ich viel zu schnell wieder übermütig wurde.
Abwechseln Schmerzen Vorne und Hinten liessen mich auch noch eine Darmspiegelung und auch Frauenärztliche Untersuchung machen. Diagnose: irgendwas mit Arthrose der Facettengelenke. Also Schulmedizinisch bin ich Ende des Jahres voll durchgecheckt, geholfen hat das allerdings nicht.
Ach ja, seit ich Laktose vermeide, sind die Bauchschmerzen viel besser geworden, das haben wir mit dem kinesiologischen Test heraus gefunden, dazu vielleicht ein anderes mal mehr.

Selbsterkenntnis
Ich lehre Achtsamkeit und auf die Signale der Seele und des Körpers lauschen. Ich habe diesen Weg eingeschlagen WEIL ich selbst sehr sensibel bin und gehe ihn mit allen Höhen und Tiefen – wenn sich bei mir Themen zeigen, dann schon immer gerne körperlich. Mein Rücken, der Gute, ist nun mal die Stelle, wo sich bei mir am meisten zeigt. Das ist kein Zeichen von Schwäche oder Inkompetenz, so „funktionieren“ wir Menschen und wenn ich nicht gerade im Drama von Schmerz und Selbstzweifel verstrickt bin, liebe ich diese Art meinen Weg zu gehen und euch daran teilhaben zu lassen 😉

Was geholfen hat
Vor allem auch während der akuten Phase der Hexenschüsse ist es eine große Hilfe, wenn Frau sich nicht bücken muss und da konnte ich also sehr profitieren von meiner derzeitigen Übungspraxis, in der Utkatsana schon seit ca. 6 Monaten einen festen Platz hatte. Ich hatte also die Kraft aus den Beinen heraus hoch zu kommen oder auch über die Hocke zu Boden anstatt mich zu bücken.

Ardha Utkatasana heisst sie eigentlich korrekt
Weil Utkatasana ist die Hocke und Ardha Utkatasana die „halbe Hocke“ oder im Kinderyoga auch „Der Blitz“ oder vielleicht auch „Stuhlhaltung“ weil es aussieht als würden wir uns gleich hinsetzen.

Die Haltung einnehmen
Füsse gut ausgerichtet, hüftbreit, stabil.
Beine beugen und dabei darauf achten, dass die Knie gerade ausgerichgtet bleiben.
Mit dem Gesäß so weit nach hinten und unten wie möglich (ans atmen denken!)
Schambein Richtung Nabel verhindert Hohlkreuz
Arme wenn möglich nach oben aber unbedingt auf die Schultern achten, für Viele ist es ratsam die Arme auf Schulterhöhe zur Seite auszubreiten was auch noch einen schönen Aspekt von Weite im Brustbereich unterstützt.

Klassifikation
Standhaltung
Aufrichtung / Einatem-Betont
Kräftigung der Muskulatur: Füsse, Beine, Beckenboden, Rücken, Gesäßmuskulatur
Dehnung von Waden & Achillessehne
Stärkt Durchhaltevermögen und Kraft

Gute Ausrichtung ist wichtig – Aufpassen bei:
Kniebeschwerden, langfristig mit gegebener Achtsamkeit aber gut zur Stärkung – frag aber unbedingt deine Yogalehrer*in. Bei Knick-Senk-Füßen auf die korrekte Ausrichtung achten. Bei akuten Rücken-, Knie- und Hüftgelenksbeschwerden nicht üben und natürlich auch nicht bei Bandscheibenvorfall.

Atmung
Oben seht ihr einen Ablauf, wie ihr die Asana einnehmen könnt. Ganz easy aus der Berghaltung einatmend in Utkatasana gehen. Oder den Ablauf wie ich ihn auch in meiner Praxis habe und den ich sehr liebe: Einatmend die Arme heben, ausatmend runter in die Hocke, dort 1 AZ ruhig atmen, dann mit der ea (aa geht aber auch) in die halbe Hocke hoch und von dort um gleich noch etwas zu dehnen (was auch super für den Stoffwechsel und Lymphfluss ist) mit der Ausatmung noch mal den ganzen Oberkörper in die Vorbeuge bringen.

Das ist die Hocke – Utkatasana. Die Beine habe wir auf dem Bild etwas breiter auseinander. Im Flow mit Ardha Utkatsana empfiehlt sich das nicht, lass dort die Füsse hüftbreit aufgestellt und leg die Arme locker ausgestreckt darauf ab, Blick zu den Fingerspitzen gesenkt.

Viel Freude beim Üben!
Möge diese Haltung auch dir in herausfordernden Zeiten Halt und Stärkung geben.


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