Patanjalis „Achtstufiger Yogaweg“

Das Yogasutra besteht aus 195 Sanskrit-Versen in vier Kapiteln, in denen in hochkonzentrierter Form die Essenz des Yogaweges gebündelt ist.
Es ist eine der ältesten Überlieferungen der Yogatradition.

Im 2. Kapitel wird
Der achtstufige Yogaweg– Ashtanga Yoga beschrieben

Die acht „Stufen“ sind wie eine Treppe miteinander verbunden, so dass eine auf der anderen aufbaut. Damit ist jede Stufe unverzichtbar, das heißt keine ist besser oder wertvoller als die andere. Je weiter wir auf unserem Weg vorankommen werden wir mit einem anderen Bewusstsein auf unsere ersten Schritte blicken:

Wenn wir z.b. Meditationserfahrungen gemacht haben und wieder zu Asanas zurückkehren, werden wir sie anders, nämlich bewusster und ruhiger ausführen als zu der Zeit, als die Meditation uns noch fremd war.

Die Yamas und Niyamas sind eigentlich als Einstieg in jedwede Yoga Praxis gedacht. Tatsächlich beginnen die meisten Menschen ihren Yogaweg mit den Körperübungen des Hatha Yoga.

Die beiden ersten Stufen des Yogaweges geben uns jedoch wertvolle Denkanstöße für ein bewussteres und zufriedeneres Leben:

1 YAMA – Zwischenmenschliches Verhalten
Ahimsa: bewusster und rücksichtsvoller Umgang mit allen Lebewesen nicht verletzen. Gewaltlosigkeit
Satya: Wahrhaftigkeit + Offenheit
Asteya: Aufgeben des Haben-Wollens. Nicht stehlen.
Brahmacharya: richtiges Maß im Handeln. Handeln im Bewusstsein des brahma
(Unendlichkeit / All-Eines)
Aparigraha: Nicht horten, nicht anhaften. Nur soviel besitzen zu wollen, wie wir wirklich brauchen.

2 NIYAMA – Regeln des Alltagsverhaltens
Shauca: Reinheit (von Körper, Geist und unserer Umgebung) auch: Entwicklung von unserer inneren Schönheit. Sauberkeit
Santosha: Zufriedenheit (mit dem was wir haben) Wertschätzung unseres Lebenssich selbst annehmen und sich o.k. finden.
Patanjali:“Tiefe Zufriedenheit lässt uns grenzenloses Glück erfahren“.
Tapas: stetiges Bemühen, Selbstdisziplin, Leidenschaft
Svadhyaya: Selbstreflexion – wir sollten uns immer wieder bewusst machen, wo wirgerade stehen im Leben, was uns bewegt, was unseren Geist beschäftigt u.s.w.Selbststudium.
Ishvara Pranidhana: Entwicklung von Vertrauen auf eine höhere Kraft, die uns führt und Hingabe an das Göttliche. Ehrfurcht.

3 ASANAS – Körperhaltungen

4 PRANAYAMA – Führung des Atems

5 PRATYAHARA – das Zurückziehen / Beherrschung der Sinne

6 DHARANA – Konzentration / anhaltende Ausrichtung

7 DHYANA – Meditation / stilles Reflektieren

8 SAMADHI – das völlige Verschmelzen / vollkommene Erkenntnis

Buchtipp:
R. Sriram „Patanjali – Das Yogasutra. Von der Erkenntnis zur Befreiung“


There are 2 comments

  1. Ahimsa « catzenkind

    […] versuche im Moment, Stück für Stück die Etappen des 8-gliedrigen Yogawegs von Patanjali zu beschreiten. Nicht, weil ich mich Auflösen und mit dem Weltganzen verschmelzen will […]

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